Für Swatch-Chef Nick Hayek steht fest, dass die Apple Watch keine Revolution ist. Dennoch kommt auch von Swatch nächstes Jahr eine Smartwatch auf den Markt.
Nick Hayek, Chef des Schweizer Uhrenkonzerns Swatch, sieht nicht die Uhren-Industrie, sondern Apple selbst unter Druck wegen der kommenden Apple Watch. «Unter Steve Jobs hätte es das nicht gegeben, dass Apple ein Produkt präsentiert, das noch gar nicht massentauglich ist», sagte Hayek gegenüber dem Handelsblatt.

Die Apple Watch wurde ungewöhnlich früh vorgestellt - im September 2014. Wann die Uhr genau auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt. Bei Apple heißt es lediglich Anfang 2015, während das Android-Lager mit den Wear-Modellen schon einige Produkte im Angebot hat. Ob sie sich allerdings wirklich gut verkaufen, ist eher fraglich. Dennoch ist es für Apple sicherlich wichtig gewesen, der Branche zu zeigen, dass das Thema Smartwatch auch in Cupertino ein Thema ist.

«Daran sehen Sie, unter welchem Druck selbst ein Gigant wie Apple steht,» so Hayek weiter.

Allerdings wurde schon viel von der Uhr gezeigt - doch von den Funktionen der Apple Watch zeigt sich Hayek enttäuscht. «All diese Smart Watches werden unsere Branche nicht revolutionieren», erwartet Hayek. Für den Sommer 2015 kündigte er dennoch eine eigene Fitness-Swatch an. Vollständig verschließen kann sich auch Swatch dem Thema nicht.

Der Uhrenmanager erwartet, dass die Apple Watch auch die Geschäfte der Swatch-Group beflügeln wird, allerdings anders, als sich das Apple erhofft: «Meine Erwartung ist, dass viele dieser Kunden irgendwann eine richtige Uhr kaufen.» Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass die Uhr für Apple ein Erfolg wird und schon im ersten Jahr rund 30 Millionen Exemplare verkauft werden. Das dürfte die restliche Uhrenindustrie nicht unbeeindruckt lassen.